Joachim Prinz

Wir Juden

Erste vollständige Neuausgabe seit der Originalveröffentlichung in Berlin im Jahr 1934 - Erweiterte Neuauflage 2025,
herausgegeben von Alexander Flügel

Godwins Gesetz besagt, dass im Verlauf längerer Gespräche die Wahrscheinlichkeit von Nazi- und Hitlervergleichen sehr hoch ist. Das liegt daran, dass der Zweite Weltkrieg ein kollektives Trauma zutage förderte, wie es die Welt bisher nicht kannte und das bis heute nicht aufgelöst, geschweige denn in positive Motivation umgewandelt wurde. In Deutschland, Israel und international ist dieses Trauma ein belastender Bestandteil der gesellschaftlichen Rahmenerzählung; es lässt die soziale Atmosphäre gefrieren, wenn wir ihm nahe kommen. Joachim Prinz (1902-1988) steht mit seiner Schrift „Wir Juden“ (Berlin, 1934) mitten in diesem Trauma: Er schildert die Entstehung der Judenfrage, das weltweite Erstarken des Nationalismus im Völkerbund, die Förderung der Reinheit des Blutes und einen romantisierten Judenstaat in Palästina. Es ist erstaunlich und bedrückend, wie lebendig der damalige Geist der Zeit heute ist. Allerdings, Prinz pflegte in sich die Weisheit, all das Negative in Mut zur Menschlichkeit umzuwandeln. Er setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit Martin Luther King für die Bürgerrechtsbewegung ein, für Rechte der Palästinenser und für ein Judentum, befreit von kurzsichtiger Realpolitik. Können wir uns trotz allem wie Prinz auf Wanderschaft begeben, ein Licht im Winter anzünden? Die vorliegende erstmalige Neuausgabe des Originals soll dazu eine Anregung sein.

ISBN

978-3-911002-06-6

Umfang

149 Seiten / Klappenbroschur DIN A5

Preis

19,90 €

Bezug

sowie über den Buchhandel

Leseprobe